Ferien auf Helgoland

Eigentlich wollte eine Freundin von uns dieses Wochenende auf Helgoland heiraten und wir haben schon 2019 das Hotel gebucht und gleich ein paar Tage Nordseeerholung dazu.

COVID-19 hat auch hier die Planungen völlig durcheinandergebracht. Anja hat zwar geheiratet aber nicht auf Helgoland und ohne Feier. Wir haben das Hotel nicht abgesagt, sondern gewartet, wie sich die Lage entwickelt.

Meine Urlaubsgrüße – mit kritischen Anmerkungen

Und das war gut so. Ein wenig Urlaub war nötig und die 7 Tage auf Helgoland mit allem nötigen Abstand und Masken wo geboten, haben uns gutgetan.

Helgoland ist in vielerlei Hinsicht eine besondere Insel. Tagesausflügler lockt sie mit Duty-Free aber sie ist auch staatlich anerkanntes Seeheilbad mit über 1600 Betten in Hotels und Pensionen. Ich finde die Geologie und Biologie der Insel natürlich extrem spannend.

Die Biologische Anstalt Helgoland, die seit 1892 die Grundlagen des Lebens mit Schwerpunkt Nordsee erforscht, unterhält eine Langzeitstation ‘Helgoland Reede‘, an der nun seit 58 Jahren täglich Temperatur, Salzgehalt, Nährstoffe und auch das Pflanzen- und Tiervorkommen in Wasserproben dokumentiert. Diese Daten sind von unschätzbarem Wert. Auch sie dokumentieren den Klimawandel. Näheres finden Interessierte auf der Homepage des Alfred-Wegener-Instituts.

Kaum jemand weiß, dass hier mal Kupfererze abgebaut wurden und dass hier seit 1991 die einzige Basstölpel Kolonie Deutschlands existiert, denn diese Seevögel nisten bevorzugt an steilen Klippen. Eigentlich ein perfekter Platz zum Leben, mit viel Futter aus dem Meer – wenn da nicht die Gefahr wäre, sich selber oder den Nachwuchs beim Bau der Nester mit Resten von Fischernetzen und anderen Plastikabfällen aus dem Meer zu gefährden.

Die natürlichen Nestbaumaterialen – Algen – geben nach und reißen bei Zug – Netze und Plastikreste nicht und so finden die Insulaner und die Forscher der Vogelwarte häufig Vögel, die in dem Nestmaterial verheddert zu Tode kommen.

Es gäbe noch ganz viel zu berichten von der Insel – ich empfehle einen Besuch – man sollte sich aber ein paar Tage Zeit nehmen – und auch unbedingt auf der Düne nach dem roten Flint suchen – eine weitere Besonderheit der Insel.

Fotos: Andrea Schröder-Ritzrau